Für den 21.07.2025 wurde über Deutschland und hier vor allem dem Nordosten des Landes ein Frontensystem erwartet, das sich nur langsam verlagern und dabei anhaltend und ergiebig Regen bringen sollte.
Initiator war das Tief „Isaac“ bei den Britischen Inseln, gesteuert durch ein umfangreiches Höhentief in etwa derselben Lage um 00 UTC.

Den Schwerpunkt der Niederschläge zeigten die verschiedenen Modellrechnungen alle im Nordosten Deutschlands, mehr oder weniger detailliert. Teils wurden um 60 l/m2 und mehr in 24 Stunden errechnet.

Dementsprechend liefen beim Deutschen Wetterdienst Warnungen vor Stark- und Dauerregen. Starkregen beginnt demnach ab 15 l/m2 in einer Stunde, bzw. 20 l/m2 in sechs Stunden. Dabei gibt es für Starkregen auch noch weitere Definitionen, wie die von HEYER E. (1993): Witterung und Klima. Eine allgemeine Klimatologie. 9. Aufl. Stuttgart [u.a.]: Teubner, hier liegt die Starkregenschwelle bei mindestens 17,1 l/m² innerhalb von 60 Minuten oder 12,2 l/m² innerhalb von 30 Minuten.
Die Konsequenz aus den Warnungen war u.a. eine Verschiebung des Robbie Williams-Konzertes in der Berliner Waldbühne. Berlin lag in den Vorhersagen des ICON-D2-Modells aber mit dem Westteil, wo die Waldbühne liegt, eher im Bereich geringerer Mengen, im Ostteil eher im Bereich höherer Mengen als in den allgemein für Berlin formulierten Warnungen genannt wurden. Und so kam es dann auch, wie die Messungen weiter unten zeigen.


Den ganzen Tag über zeigte das Radarbild die langsam sich nach Osten verlagernde und dabei ausdehnende Niederschlagsspirale.

Letztlich blieben die erwarteten schweren Überschwemmungen wohl aus. Die Mengen, wie sie in der Starkregenanalyse der MeteoIQ errechnet wurden, waren teils beachtlich, vor allem im Nordosten. An einigen Messstation dort wurden bis um 06 UTC des 22.07.2025 auch fast 100 l/m2 gemessen: Schmarsow 90,6 l/m2.


Betrachtet man die Mengen bisher im Juli 2025 seit Monatsbeginn, so sind z.B. in Berlin-Dahlem in den ersten drei Juliwochen 78,4 l/m2 gefallen, normal wären bezogen auf 1991-2020 77,0 l/m2, das Soll ist also erreicht. In Berlin-Marzahn waren es bisher fast doppelt soviel, hier kamen bis zum 22.07.2025, 06 UTC, 142,6 l/m2 zusammen.
Welche Auswirkungen die unterschiedliche Menge innerhalb des Stadtgebietes nur der letzten 10 Tage auf den Bodenwasserspeicher haben kann, zeigt das Bodenfeuchteprofil für Marzahn und für Dahlem. In 30 cm Tiefe unterscheiden sich die Bodenfeuchten am Ende dieser einen Dekade markant: Marzahn um 100 % nFK, hier eine deutliche Erholung im Vergleich zur Woche davor, Dahlem nur 30 % nFK, wenig Veränderung.

unterschiedliche Skalierung der Achse für Niederschlag und Verdunstung beachten! (Quelle: Deutscher Wetterdienst)
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