Starkregen
Große Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeiträume, die zu einem raschen Ansteigen von Wasserständen in Flüssen und Überflutungen von Straßen führen, werden als Starkregen bezeichnet. Hierfür gibt es verschiedene Definitionen und Stufen.
Eine mögliche Einteilung ist die des Deutschen Wetterdienstes, die sich auf die Niederschlagsmengen innerhalb einer bzw. sechs Stunden bezieht.

Dauerregen
Dauerregen ist gekennzeichnet durch ein lang anhaltendes, ununterbrochenes Niederschlagsereignis über mindestens sechs Stunden bei einer Intensität von mindestens 0,5 l/m2 pro Stunde. Auch dieser kann bei besonders langer Andauer und/oder höherer Intensität zu Überschwemmungen und Hochwasser an Flüssen führen.
Die Warnkriterien des Deutschen Wetterdienstes beziehen sich in verschiedenen Stufen auf 12, 24, 48 oder 72 Stunden.

Aktuelle Stark- und Dauerregentiefs
Vom 08. zum 09. September 2025 zogen Ausläufer des Tiefdruckgebietes „Walter“ von Frankreich nach Deutschland und brachten den Regionen westlich des Rheins Stark- und Dauerregen.

Nur zwei Tage später war der äußerste Osten Deutschlands von starken Regenfällen betroffen, in der Nacht vom 10. zum 11. September 2025 zog das Tiefdruckgebiet „Yobst“ vom westlichen Mittelmeerraum über die Alpen nach Bayern und im Verlauf mit kräftiger südlicher Höhenströmung rasch weiter über Sachsen entlang der Oder Richtung Ostsee.

Niederschlagsvorhersagen und -messungen
Die vorhergesagten Niederschlagsmengen für den 08./09.09.2025 unterschieden sich zwischen den Modellen etwas, auch zeigte z.B. das ICON EU-Modell die niederschlagsreichste Region mehr in Frankreich, das ICON D2-Modell mehr in Deutschland.

(Quelle: MeteoIQ)
Um 100 l/m2 sollten es im Maximum werden, der Deutsche Wetterdienst als auch Météo France gaben entsprechende Warnungen heraus.


Letztlich fielen in Frankreich als auch in Deutschland lokal weit mehr als 100 l/m2. Im Weiler Hohenholz der Stadt Bedburg im Einzugsgebiet der Erft wurden z.B. zwischen 08.09.2025, 22 UTC, und 09.09.2025, 16 UTC, 147,9 l/m2 registriert, davon 54,1 l/m2 in einer Stunde bzw. seit Monatsbeginn damit schon das Dreifache der normalen Monatssumme.

Entsprechend stieg der Wasserstand an der Erft rasant an, wie die Messungen am Pegel Neubrück dokumentieren. Mit 193 cm erreichte hier der Wasserstand zur Mittagszeit am 09. September seinen Höhepunkt und lag damit über der Informationsstufe 3.

Für den 10./11.09.2025 lagen die Ergebnisse der Modellrechnungen für den Osten Deutschlands ähnlich unterschiedlich untereinander, ICON D2 errechnete entlang der Oder über 50 l/m2.

(Quelle: MeteoIQ)
65,9 l/m2 waren es letztlich in Grambow-Schwennenz im Landkreis Vorpommern-Greifswald zwischen 10.09.2025, 19 UTC, und 11.09.2025, 05 UTC. Seit Monatsbeginn ist damit etwa das Doppelte der im ganzen September zu erwartenden Menge gefallen. 46,6 l/m2 meldete Neu Madlow zwischen Fürstenwalde und Frankfurt/Oder in 8 Stunden, 45,2 l/m2 Weifa östlich von Dresden.
In den Nachbarländern kam vor allem am Ostrand der Alpen sogar noch mehr zusammen. In Slowenien wurden in Novo Mesto 72,5 l/m² gemessen, mehr noch war es in der tschechischen Region im Stau der Schneekoppe mit mehr als 80 l/m² (Pec pod Snezkou 84,7 l/m²), wo die höchsten Mengen des Landes fielen. In Polen war es Swinemünde, dort gab es mit 69 l/m² in der zweiten Nachthälfte den stärksten Niederschlag.

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